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78 net12, im vorliegenden Kontext also die Annahmen über die Ursachen eines Kredit- verlustes. In Abbildung 6.1 sind die verschiedenen Formen aufgezeigt, wie ein Ver- lust erklärt werden kann: Selbstattribution Fremdattribution Stabil eigene Fähigkeiten Schwierigkeit der Situation Variabel Anstrengung, Sorgfalt Zufall Abb. 6.1 Attribution von Ereignissen13 Grundsätzlich kann man die Verlustursachen bei sich selber (Selbstattribution) oder in den Umständen (Fremdattribution) suchen. Bei der Selbstattribution können die Verlustursachen eher den eigenen Fähigkeiten oder der eigenen Anstrengung und Sorgfalt angelastet werden. Andererseits kann bei der Fremdattribution die Ursache mehr in den Schwierigkeiten der Situation oder im Zufall gesucht werden. Während die Fähigkeiten sowie die Schwierigkeiten der Situation relativ stabil sind, stellen die persönliche Anstrengung sowie der Zufall variable, veränderbare Grössen dar. Menschen tendieren dazu, günstige Ereignisse sich selbst, ungünstige aber auf die Umstände zurückzuführen.14 Das Problem des Abschiebens von Fehlern auf andere Personen ("Sündenböcke") oder das Umfeld liegt nicht darin, dass dies immer falsch wäre, sondern dass es nicht weiterhilft.15 Man verhindert damit Lernprozesse bei sich selber als auch bei andern in einem Moment, in dem Lernen am wichtigsten und fruchtbarsten wäre. Beim Fremdattribuieren setzt man sich zwar keiner Selbstkritik aus, erhält aber auch keine Hinweise auf eine zukünftige, erfolgreichere Bewälti- gung ähnlicher Situationen. 12 Zur Attributionstheorie vgl. die Übersicht bei Hinsch, R. / Jürgens, B.: Sozialpsychologie, in: Dörner, D. / Selg, H. (Hrsg.): Psychologie, 1985, S. 229ff. 13 In Anlehnung an Hinsch, R. / Jürgens, B.: Sozialpsychologie, in: Dörner, D. / Selg, H. (Her- ausgeber): Psychologie, 1985, S. 230. 14 So schreibt z.B. Senge, P.M.: The Fifth Discipline, 1993, S. 19: "There is in each of us a pro- pensity to find someone or something outside ourselves to blame when things go wrong." 15 Vgl. Argyris, Ch.: On Organizational Learning, 1992, S. 84 - 99.

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