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153 4. Die Frühwarnsignale werden pro Kunde auf einer Frühwarnliste (Watch-List) festgehalten und verpflichten den Kreditverantwortlichen, risikoreduzierende Massnahmen einzuleiten. Er muss aber die Möglichkeit haben, Warnsignale bei offensichtlichen Fehlanzeigen des Systems übersteuern zu können. 5. Falls die Massnahmen erfolgreich durchgeführt worden sind, wird das Warnsig- nal von der Watch-List gestrichen und zusammen mit den ergriffenen Aktionen historisiert, so dass die Risikoentwicklung später jederzeit nachvollzogen wer- den kann. In der Literatur ist eine Vielzahl möglicher Frühwarnindikatoren zu finden.3 Das Frühwarnsystem sollte jedoch nicht mit Indikatoren überladen werden, weil die Komplexität der Kreditüberwachung sonst erhöht anstatt gesenkt wird. Die Früh- warnindikatoren werden sich in der Regel auf Risikoveränderungen in den folgen- den drei Bereichen konzentrieren: • qualitative Bonitätsfaktoren z.B. Änderungen im Management, Wechsel der Revisionsstelle, Verschlechterung des Branchenratings, verspätetes Einreichen der Jahresabschlüsse, Strategiewech- sel, hohe Privatbezüge • finanzielle Situation z.B. Verschlechterung der Finanzkennzahlen, Betreibungen • Kredittransaktion z.B. Kontodatenanalyse (Kreditüberschreitungen, Erhöhung der durchschnittli- chen Kreditbenützung, Abnahme der Habenumsätze auf dem Kontokorrent), Ver- letzung von Covenants, Verschlechterung der Sicherheiten. Während die Überwachung der finanziellen Situation sowie der Kontobewegungen vorwiegend EDV-gestützt möglich ist, funktioniert dies bei den qualitativen Boni- tätsfaktoren nur in Ansätzen. In diesem Bereich muss das Frühwarnsystem eine ma- nuelle Erfassung derjenigen Beobachtungen des Kreditsachbearbeiters ermöglichen, welche dieser beim täglichen Umgang mit seinen Kunden sammelt. 3 Auf eine detaillierte Zusammenstellung möglicher Frühwarnindikatoren wird an dieser Stelle verzichtet und auf die entsprechenden Literaturbeiträge verwiesen. Vgl. Zellweger, B.: Über- wachung kommerzieller Bankkredite, 1983, Schmoll, A.: Praxis der Kreditüberwachung, 1991, S. 125 - 136, Hackl, P. / Schmoll, A.: Kontodatenanalyse zur Früherkennung von Kreditrisi- ken, in: ÖBA, 11/1990, S. 870 - 881.

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