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166 8.4.4 Vermeidung einer "Überschreitungskultur" Im inländischen Kreditgeschäft wird es den Kunden zu einfach gemacht, eine man- gelhafte Finanzplanung mit einer Kreditüberschreitung zu kompensieren. Eine eska- latorische Bindung an ein Engagement entsteht oft durch eine anfängliche Kredit- überschreitung. Mit weiteren Überschreitungen oder Krediterhöhungen wird dann immer wieder ein "letzter" Versuch unternommen, die Angelegenheit doch noch zu bereinigen. Ein solches Verhalten lässt sich in Grenzen halten, wenn das Bankmana- gement eine grundsätzlich negative Einstellung zu Kreditüberschreitungen einnimmt und diese Haltung mit entsprechenden Kontrollmassnahmen durchsetzt. Für nicht zurückgeführte Überschreitungen müssen dabei klare Kündigungsregeln definiert werden. 8.5 Konsequenzen aus Verlusten mit Immobilienfinanzierungen und Krediten an Firmengruppen 8.5.1 Erfolgsfaktoren bei Immobilienfinanzierungen Die letzten Jahre haben die Banken gezwungen, im Hypothekargeschäft eine Fülle schlechter Erfahrungen zu sammeln. Der Immobilien-Crash sowie das Ende des Re- alwert-Mythos haben allen Marktteilnehmern vor Augen geführt, dass ökonomische Gesetzmässigkeiten auch im Immobilienmarkt gelten. Im Hypothekargeschäft haben zahlreiche Annahmen ihre Gültigkeit verloren, welche noch vor kurzem vielen Im- mobilienfinanzierungen zugrunde lagen. Es ist nicht übertrieben, von einem eigent- lichen Strukturbruch im Immobilienmarkt zu sprechen. Die nächsten Abschnitte ge- hen den daraus resultierenden Erfolgsfaktoren bei der Analyse von Immobi- lienfinanzierungen nach. 8.5.1.1 Bonität des Baumanagements / Bauherrn Weil man sich bei der Kreditvergabe vorwiegend auf das belehnte Grundstück stütz- te, wurde die Bonität des Kreditnehmers bzw. die Qualität des Baumanagements in den achtziger Jahren oft missachtet. Leider lenken gerade die hohen Kreditbeträge im Immobiliengeschäft von den fachlichen und charakterlichen Eigenschaften der Schuldner ab.28 28 Vgl. Parzinger, Th.M.: Avoiding Traps of Real Estate Development Lending, in: JCBL, Juni 1991, S. 7.

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