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54 5.1.4 Ungenügende Fähigkeiten der Mitarbeiter In letzter Konsequenz sind viele Verluste die Folge mangelnder Fähigkeiten der Mitarbeiter. Ohne zu sehr auf die Details einzugehen, lassen sich vor allem drei Problembereiche herausschälen, welche den ungenügenden Umgang mit Informati- onen und Risiken erklären helfen: • Die oben aufgeführten Verlustursachen verdeutlichen, dass das betriebswirt- schaftliche Know-how vielfach nicht genügte, um die eingegangenen Risiken er- kennen und kontrollieren zu können. Die statische Ausrichtung der Bonitätsanaly- se, das Denken in Sicherheiten sowie die ungenügende Einforderung von Infor- mationen sind eine direkte Folge dieser Know-how-Mängel. • Zweitens muss man feststellen, dass es vielen Mitarbeitern an einem vertieften Risikobewusstsein fehlte. Mancher Kreditsachbearbeiter ist in den achtziger Jah- ren in ein scheinbar risikoloses Umfeld hineingewachsen, in welchem der Risiko- beurteilung nur eine untergeordnete Bedeutung zukam. • Bei manchen Mitarbeitern war ein mangelndes Durchsetzungsvermögen gegen- über dem Kunden zu beobachten. Informationen wurden zuwenig konsequent eingefordert oder bei Kreditüberschreitungen wurde zu spät auf einer Rückfüh- rung bestanden. Weil man dem Kunden keine verbindlichen, terminierten Aufla- gen machte, wurde der rechtzeitige Ausstieg aus einem Engagement darum oft verpasst. 5.1.5 Kommentar Bei den untersuchten Kreditengagements haben immer mehrere Faktoren zum Ver- lust geführt, wobei sich von Fall zu Fall unterschiedliche Fehlerkombinationen an- führen liessen. Im folgenden sollen einige interessante Aspekte der empirischen Un- tersuchung herausgestrichen und mit weiteren Literaturbeiträgen verglichen werden. Entscheidungen müssen im Kreditgeschäft in der Regel unter Unsicherheit gefällt werden. Die asymmetrische Informationsverteilung zwischen Schuldner und Gläu-

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