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12 Die Kreditwürdigkeit gilt als eine unabdingbare Voraussetzung jeder Kreditgewäh- rung.10 Den qualitativen Bonitätsfaktoren, insbesondere dem Management, wird vermehrt ein höheres Gewicht beigemessen11, und die in der Praxis noch häufig ein- seitige Ausrichtung der Kreditanalyse auf die finanziellen Verhältnisse des Schuld- ners wird wegen der Vergangenheitsorientierung von Jahresabschlüssen seit länge- rem kritisiert.12 Letztendlich bilden die aufgeführten Analysekriterien jedoch eine Einheit und sollten nicht gegeneinander ausgespielt werden. Im Einzelfall können sich aufgrund individueller Konstellationen unterschiedliche Gewichtungen der Kri- terien ergeben.13 2.2.1.2 Funktion der Kreditbewilligung Auf der Ebene der Kreditanalyse und -überwachung werden die Entscheidungen le- diglich vorbereitet. Die eigentliche Entscheidungsfindung erfolgt im Rahmen nor- mierter Kreditbewilligungsverfahren. Je nach Komplexität eines Kredits läuft dieser über mehrere Bewilligungsinstanzen, welchen unterschiedliche Aufgaben, Kompe- tenzen und Verantwortlichkeiten zugewiesen sind. Aufgabe der Kreditbewilligungs- instanzen ist es, die Entscheidungsqualität bei der Gewährung und Verlängerung von Krediten sicherzustellen und zu verhindern, dass die Bank Risiken eingeht, welche aus kreditpolitischer Sicht unerwünscht sind. Die Kreditbewilligung kann dabei unter strukturellen (aufbauorganisatorischen) und prozessualen (ablauforgani- satorischen) Aspekten betrachtet werden. Während bei der Gestaltung der Aufbau- organisation beispielsweise die Zuweisung der Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Kompetenzen interessiert, stehen bei der Ablauforganisation die Optimierung des Informationsflusses, die formell richtige Abwicklung oder die Minimierung der Durchlaufzeiten im Vordergrund. 10 Vgl. Zellweger, B.: Kreditwürdigkeitsprüfung in Theorie und Praxis, 1987, S. 26f. 11 Vgl. beispielsweise Bühler, W.: Informationsressourcen für die Bonitätsanalyse, in: Bühler, W. / Schmoll, A. (Hrsg.): Kreditmanagement, 1987, S. 69 - 116. 12 Die Kritik wird damit begründet, dass die Auswahl und Gewichtung der Kennzahlen unklar und wissenschaftlich nicht erhärtet sei, die Jahresabschlüsse stichtagsbezogen seien und oft noch verspätet eingereicht würden, ein grosser Bewertungs- und Manipulationsspielraum be- stehe sowie die Erkennung der Fristigkeiten von Aktiven und Passiven Probleme bereite. Vgl. Steiner, M.: Ertragskraftorientierter Unternehmenskredit und Insolvenzrisiko, 1980, S. 156 - 160, sowie Seipp, W.: Risikopolitik im Firmenkreditgeschäft, in: ÖBA, 3/1984, S. 94. 13 Volkart, R.: Bonitätsbeurteilung und Kreditentscheidung aus bewertungstheoretischer und kreditpolitischer Sicht, in: Zünd, A. / Schultz, G. / Glaus, B.U. (Hrsg.): Bewertung, Prüfung und Beratung in Theorie und Praxis, Zürich 1992, S. 472.

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