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129 Bei der Herleitung des Free Cash-flows in Abbildung 7.7 handelt es sich im wesent- lichen um eine andere Darstellungsform der Mittelflussrechnung. Die Absicht be- steht darin, die für die Bedienung der Kapitalgeber verfügbaren freien Mittel trans- parent zu machen. Beim Free Cash-flow brutto handelt es sich um diejenigen Mittel, welche den Kapitalgebern nach der Investitionstätigkeit zur Verfügung stehen. Der Free Cash-flow netto stellt denjenigen Betrag dar, welcher den Eigenkapitalgebern nach der Vornahme von Investitionen und nach der Bedienung der Fremdkapitalge- ber zur Ausschüttung einer Dividende verbleibt.49 7.4.3.2 Fallbeispiel "Mittelflussrechnung / Free Cash-flow" Fall 6: Kunststoff AG Die Kunststoff AG ist ein Familienunternehmen, welches sich mit der Veredelung und dem Handel spezieller Kunststoffe befasst. Der Markt ist relativ eng, es herrscht aber ein vergleichsweise niedriger Konkurrenzkampf. Das Management ist mit der Branche bestens vertraut und hat auch Erfahrungen in vor- und nachgelagerten Branchen ge- sammelt. Die Firma ist eine langjährige Kundin der Bank, gehört allerdings aufgrund einer ungenügenden Ertragslage und eines hohen Fremdfinanzierungsgrades bereits seit einigen Jahren zu denjenigen Kunden, die einer engen Überwachung bedürfen. Das Management hat es jedoch mit Hilfe der Bank immer wieder verstanden, kurzfris- tige Liquiditätsengpässe zu überwinden. Die Kreditlimiten der Kunststoff AG belaufen sich im April 19.3 auf Fr. 1,4 Mio.; Eventualengagements bestehen keine. Der Blanko- anteil beträgt ca. 75 %, der Rest ist durch die Zession von Debitorenforderungen gesi- chert. Im April 19.4 stellt die Kundin ein Krediterhöhungsgesuch von Fr. 0,4 Mio., womit die Kreditlimite auf Fr. 1,8 Mio. zu liegen käme. Gleichzeitig erhält die Bank den Jah- resabschluss 19.3 als Entscheidungsgrundlage. Das Kreditgesuch wird von der Kunst- stoff AG mit höheren Umsätzen begründet. Das Management erklärt, es habe anläss- lich einer Messe im Frühjahr 19.4 zahlreiche Aufträge abschliessen und hohe Auf- tragsvolumina akquirieren können. Der Bank werden Auftragsbestätigungen über Fr. 2,5 Mio. vorgelegt, für weitere Fr. 3 Mio. stehe man mit potentiellen Abnehmern kurz vor dem Vertragsabschluss. Die Kundin erklärt den derzeitigen Liquiditätsengpass damit, dass die meisten Abnehmer die Ausstellung abgewartet hätten und erst jetzt wieder bestellen würden. Die Bankverantwortlichen sind sich bewusst, dass eine wei- 49 Zur Unterscheidung des Free Cash-flows brutto und netto siehe Williams, St. / Knüsel, D.: Free Cash-flow - ein neuer Begriff etabliert sich, in: FuW, Nr. 21, 15.3.1995, S. 41, sowie die dort zitierte Literatur.

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