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165 • Für die Betreuung von Problemengagements ist Spezialwissen gefragt. Dieses kann nur gebildet werden, wenn Spezialistenteams mit den entsprechenden Fä- higkeiten zusammengestellt werden. • Die gesonderte Bearbeitung von Problemfällen entlastet die bisherigen Mitarbei- ter sowohl psychisch als auch zeitlich, so dass wieder mehr Raum für die Betreu- ung von Kunden mit grösseren Ertragschancen zur Verfügung steht.24 Die Bildung von Workout-Einheiten löst das Eskalationsproblem nur, wenn klare Regeln bestehen, wann ein Engagement an diese Gruppe abgegeben werden muss.25 Wenn die Bank über ein Frühwarnsystem verfügt, lassen sich die Zuordnungsregeln anhand der Kriterien definieren, nach welchen ein Engagement auf eine Warnliste gesetzt wird. Ein Kredit gelangt dann beispielsweise an die Workout-Einheit, wenn bei ihm eine bestimmte Anzahl bzw. Kombination von Warnsignalen auftritt oder wenn er bereits längere Zeit auf der Warnliste figuriert. Ein Risikoklassensystem erleichtert es, bei einer Rückstufung in eine bestimmte Risikoklasse automatisch ei- ne Überprüfung der Zuständigkeiten auszulösen.26 Wenn sich die Problemfälle in einer Bank häufen, muss die Workout-Einheit eine Triage derjenigen Kredite vornehmen, welche sie mit den vorhandenen personellen Ressourcen bewältigen kann. Als Triagekriterien kommen die Kredithöhe, das Aus- fallrisiko, die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Rückführung des Kredits, die Dring- lichkeit sowie die kurzfristig erzielbaren Verbesserungen in Betracht.27 Gefragt ist eine frühzeitige Grundsatzentscheidung, auf welche Schuldner man die Ressourcen konzentrieren und aus welchen Engagements man aussteigen will. Dieses Vorgehen gilt aber prinzipiell auch für diejenigen Fälle, welche nicht an die Workout-Einheit abgegeben werden können. Die Mitarbeiter beschäftigen sich sonst mit Krisenposi- tionen, für welche nur geringe Sanierungsaussichten bestehen und vernachlässigen dabei das Neugeschäft und die bestehenden Kunden. 24 Vgl. Pauluhn, B.: Anstatt Problemkredite abwickeln - Strategie entwickeln, in: ZfgK, 4/1980, S. 132. 25 Vgl. Pauluhn, B.: Anstatt Problemkredite abwickeln - Strategie entwickeln, in: ZfgK, 4/1980, S. 132f. 26 Siehe Donaldson, T.H.: Credit Control in Boom and Recession, 1994, S. 165. 27 Droste, K. / Mattern, F. / Sautter, M.: Problemkreditorganisation für das Firmengeschäft, in: Die Bank, 4/1994, S. 211f.

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