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226 volumens nach Branchen ausweist. Daraus lässt sich leicht ein Kreditmarkt- Portfolio herleiten, das über die Branchenanteile am gesamten inländischen Aus- leihungsvolumen Auskunft gibt. Dieser Benchmark erlaubt zwar einen Konkur- renzvergleich, hat aber den Nachteil, dass er die Ertragskraft der verschiedenen Branchen nicht berücksichtigt und eine relativ hohe Branchenaggregation auf- weist. Beim BIP-Portfolio besteht zusätzlich die Möglichkeit, Branchenkorrelationen ein- zubinden und auf diese Weise das Set effizienter Portfolios (Efficient Frontier) zu berechnen. Ausgangspunkt dieser Erweiterung sind die Zeitreihen der quartalswei- sen oder jährlichen Veränderung (Rendite) der Wertschöpfung in den einzelnen Branchen.22 Aus der Schwankung der Wertschöpfung im Zeitablauf ergibt sich die Varianz und die Kovarianz (Korrelation) zwischen den Branchen. Mit diesen Para- metern sind die Inputdaten gegeben, um eine Efficient Frontier zu berechnen. Die Bank kann dann überprüfen, ob sie mit ihrem Portfolio auf der Efficient Frontier liegt oder ob es ein Portfolio gäbe, das bei gleicher Rendite mit einem geringeren Risiko bzw. bei gleichem Risiko mit einer höheren Rendite verbunden wäre.23 Die Bank sollte sich zumindest ein qualitatives Urteil darüber erarbeiten, wie stark die Ertragserwartungen der einzelnen Branchen korrelieren und inwieweit die Ent- wicklung einer Branche von der Situation in anderen Wirtschaftszweigen abhängig ist. Gap-Analyse Ist- vs. Marktportfolio Nach der Bestimmung des Marktportfolios kann diesem wie in Abbildung 10.8 ge- zeigt das Ist-Portfolio gegenübergestellt werden. Auf der horizontalen Achse ist der Branchenanteil im Ist-Portfolio im Vergleich zum gewählten Marktportfolio (Bench- mark) abgetragen. Dabei bedeutet ein Wert von 1, dass der Portfolioanteil genau dem Anteil im Marktportfolio entspricht. Auf der vertikalen Achse sind die Bran- chen gemäss ihrem Branchenrating positioniert. Im Idealfall verfügt die Bank über 22 Entsprechende Zeitreihen für die Bruttowertschöpfung veröffentlicht beispielsweise das BAK, Konjunkturforschung Basel AG. 23 Gollinger, T.L. / Morgan, J.B.: Calculation of an Efficient Frontier for a Commercial Loan Portfolio, in: The Journal of Portfolio Management, Winter 1993, S. 39 - 46, stellen einen alter- nativen Ansatz zur Berechnung einer Efficient Frontier vor. Als Mass für die erwartete Rendite nehmen sie den Ertrag, den eine Bank mit Krediten einer Branche erwirtschaftet; die Varianz berechnen sie aus der Schwankung der durchschnittlichen Risikoklasse, welche die Kreditneh- mer in der jeweiligen Branche im Zeitablauf aufweisen.

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