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127 7.4.3.1 Mittelflussrechnungen als zusätzliches Instrument der Finanzanalyse Bestandes- und Erfolgsgrössen aus dem Jahresabschluss lassen sich mit "kreativen" Buchungstechniken beeinflussen und können zu Fehlschlüssen bezüglich der finan- ziellen Situation einer Unternehmung führen. Die jüngere Entwicklung des Rech- nungswesens ist daher geprägt durch eine stärkere Beachtung der Zahlungsströme, wie sie in Mittelflussrechnungen und Free Cash-flow-Analysen zum Ausdruck kom- men. Ausgangspunkt bildet die Überlegung, dass nur eine Fokussierung auf die ei- gentlichen Zahlungsströme ein unbestechliches Bild der finanziellen Entwicklung eines Unternehmens gewähren kann.40 Bei Mittelflussrechnungen müssen im Ge- gensatz zur Bilanz und Erfolgsrechnung keine Bewertungen vorgenommen werden, so dass sich der Ermessensspielraum auf ein Minimum reduziert.41 Gemäss FER Nr. 6 stellt die Mittelflussrechnung dar, wie die Mittel der Unterneh- mung bzw. des Konzerns aus der Geschäftstätigkeit sowie den Vorgängen im In- vestitions- und Finanzierungsbereich fliessen.42 Der Begriff "Kapitalflussrechnung" als Bezeichnung für den dritten Teil der Jahresrechnung (neben der Bilanz und Er- folgsrechnung) wird in der schweizerischen Rechnungslegungspraxis nur noch ver- einzelt verwendet. Heute haben sich weitgehend die Bezeichnungen "Mittelfluss- rechnung" oder "Geldflussrechnung" durchgesetzt.43 Die Mittelflussrechnung stellt nach FER Nr. 6 die Zu- und Abgänge für einen abge- grenzten Bestand an Mitteln (Fonds) während einer bestimmten Zeitperiode dar. Dabei werden liquiditätsnahe Fonds dem Fonds "Netto-Umlaufvermögen" vorgezo- gen.44 40 Volkart, R.: Cash-flow und Corporate Finance, in: Die Unternehmung, 4/1993, S. 322. 41 Williams, St. / Knüsel, D.: Free Cash-flow - ein neuer Begriff etabliert sich, in: FuW, Nr. 21, 15.3.1995, S. 41. 42 FER steht als Abkürzung für die Empfehlungen der Fachkommission zur Rechnungslegung in der Schweiz. FER Nr. 6 befasst sich mit der Mittelflussrechnung und wurde im Mai 1992 in Kraft gesetzt. 43 Vgl. dazu die Untersuchung von Boemle, M.: Stand der Mittelflussrechnung in der schweizeri- schen Rechnungslegungspraxis, in: Der Schweizer Treuhänder, 3/1994, S. 137 - 144. 44 Nach FER Nr. 6 eignen sich insbesondere die folgenden Fonds: - Flüssige Mittel - Netto-Flüssige Mittel (Flüssige Mittel abzüglich kurzfristige Finanzverbindlichkeiten) - Netto-Monetäres Umlaufvermögen (Flüssige Mittel zuzüglich kurzfristige Forderungen ab- züglich kurzfristige Verbindlichkeiten)

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