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11 2.2.1.1 Aufgabe der Kreditanalyse und -überwachung Aufgabe der Kreditanalyse ist es, die mit einem Kreditengagement verbundenen Chancen und Risiken zu identifizieren. Im Vordergrund steht die Frage, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Kreditnehmer die vertraglichen Zins- und Kapitalrückzah- lungen wird leisten können.7 In zeitlicher Hinsicht geht es bei der Kreditanalyse um ein Erkennen der Risiken vor, bei der Kreditüberwachung um ein Erkennen der Ri- siken nach der Kreditauszahlung. In diesem Sinne kann die Kreditüberwachung als eine laufende Kreditanalyse verstanden werden. Dabei ist anhand von Frühwarnin- dikatoren zu überprüfen, ob sich der Kredit den Erwartungen entsprechend entwi- ckelt und allenfalls risikoreduzierende Massnahmen einzuleiten sind.8 Inhaltlich steht bei der Kreditanalyse die Beurteilung der Bonität des Schuldners sowie der Kredittransaktion im Zentrum: Bonitätsanalyse. Die Bonitätsanalyse kann in eine Kreditwürdigkeits- und eine Kreditfähigkeitsprüfung unterteilt werden. Bei der Kreditwürdigkeit werden der Charakter sowie die persönlichen Eigenschaften des Schuldners und damit seine Zahlungswilligkeit beurteilt. Die Kreditfähigkeit beinhaltet die wirtschaftliche Lage des Kreditnehmers bzw. dessen Zahlungsfähigkeit. Nach Zellweger sollen hier ins- besondere die Managementfähigkeiten, die Produkte und Dienstleistungen sowie die finanziellen Verhältnisse des Schuldners geprüft werden.9 Die Bonitätsanalyse sollte in eine umfassende Beurteilung der Umwelt (wirtschaftliche, gesellschaftli- che, ökologische, politische Entwicklungen usw.) des Schuldners eingebettet sein. Analyse und Gestaltung der Kredittransaktion. Die Kredittransaktion muss hin- sichtlich des Kreditzwecks, der Kredithöhe (Tragbarkeit von Zinsen und Amortisati- onen) sowie der Werthaltigkeit der Sicherheiten analysiert werden. Die Kreditstruk- turierung muss auf das Bonitäts- und Transaktionsrisiko abgestimmt werden, indem der Kreditvertrag hinsichtlich Laufzeit, Kreditform, Amortisationen und sonstiger Vertragselemente risikogerecht gestaltet wird. 7 Statistisch genauer wäre es, von einer Wahrscheinlichkeitsverteilung der Zahlungsströme zu sprechen. 8 Vgl. Schmoll, A.: Praxis der Kreditüberwachung, 1991, S. 36, sowie Dierkes, F.: Die Kredit- überwachung im Bankbetrieb, 1986, S. 37f. 9 Zellweger, B.: Kreditwürdigkeitsprüfung in Theorie und Praxis, 1987, S. 27ff.

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