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50 - Einer mittelgrossen Firma, welche bis anhin mit geringem Erfolg eine Nischen- strategie im Bereich der Medizinaltechnik verfolgt hatte, wurden Investitionen finanziert, die sie in direkte Konkurrenz zum Branchenleader gebracht hätten. - Bei einem rasch expandierenden Unternehmen befanden sich die meisten Pro- dukte in der Entwicklungsphase. Als diese marktreif waren, konnten sie wegen mangelnder Produktionskapazitäten und fehlender Liquidität am Markt nicht eingeführt werden. • Die Finanzanalyse könnte in drei Viertel der Fälle verbessert werden. Beispiele: - Die benutzten Kennzahlen deckten nicht alle finanzwirtschaftlichen Dimensio- nen ab.1 - Die verwendeten Kennzahlen waren zuwenig auf die spezifischen Probleme des Schuldners ausgerichtet und/oder ungenügend auf die Branche abgestimmt. - Die mit bestimmten Finanzierungsverhältnissen verbundenen Risiken wurden in der Aufschwungphase unterschätzt, so insbesondere der Leverage-Effekt2. - Kritische Bilanzpositionen wie Aufwertungen, Aktivierungen, Konzernforde- rungen oder Darlehen an den Firmeninhaber wurden bei der Analyse zuwenig kritisch hinterfragt. - Das Substanz- und Volumendenken der achtziger Jahre zeigte sich bei der Fi- nanzanalyse in einer Übergewichtung der Umsätze und stillen Reserven. 1 Verschiedene Studien kommen zum Schluss, dass die Vielzahl möglicher Kennzahlen nach den vier finanzwirtschaftlichen Dimensionen Finanzierung (z.B. Eigenfinanzierungsgrad), Rentabi- lität (z.B. Rentabilität des Gesamtkapitals), Liquidität (z.B. Liquiditätsgrad 2) und Umschlag (z.B. Warenumschlag) eingeteilt werden können. Vgl. Moses, D. / Liao, S.: On Developing Models for Failure Prediction, in: JCBL, März 1987, S. 27 - 38, sowie Steiner, M.: Ertrags- kraftorientierter Unternehmenskredit und Insolvenzrisiko, 1980, S. 173f. 2 Der Leverage-Effekt wird nach Boemle, M.: Unternehmungsfinanzierung, 7. Auflage, 1986, S. 41 - 46, mathematisch wie folgt formuliert: rEK = rGK + FK/EK x (rGK - kFK), wobei EK = Eigenkapital, FK = Fremdkapital, rEK = Bruttorendite des Eigenkapitals (vor EK- Zinsen), rGK = Bruttorendite des Gesamtkapitals (vor Zinsen und Steuern), kFK = Fremdkapi- talzinssatz.

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