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142 2. Der Bank stehen drei Verfahren zur Verfügung, mit welchen der Kapitalbedarf des Kunden plausibilisiert werden kann: • bei Pionierkrediten: Berechnung des Kapitalbedarfs gemäss der oben be- schriebenen Methode • bei bestehenden Kunden: Plausibilisierung des vom Kunden mit einer Um- satzveränderung begründeten Kapitalbedarfs anhand des bisherigen Verhält- nisses von "Umlaufvermögen zu Umsatz" • bei neuen und bestehenden Kunden: Plausibilisierung des Kapitalbedarfs an- hand der branchenspezifischen Relation "Umlaufvermögen zu Umsatz". 3. Wenn der zusätzliche Kapitalbedarf aus längeren Kapitalbindungsfristen ent- standen ist, müssten als Alternative zu einer Krediterhöhung mit dem Kunden folgende Massnahmen besprochen werden57: • eine Verbesserung des Cash-, Debitoren- und Lagermanagements • die Aushandlung längerer Zahlungsfristen mit den Lieferanten sowie • die Verkürzung der Durchlaufzeiten der verschiedenen Geschäftsprozesse. 7.5.2.2 Analyse des Kapitalbedarfs bei Saisonkrediten Saisonkredite werden von Firmen beansprucht, bei denen der Umsatzverlauf bran- chenspezifische Höhen und Tiefen aufweist. So ist zum Beispiel der Umsatz in der Spielzeug- und Modebranche oder im Tourismusgewerbe während eines Jahres star- ken zyklischen Schwankungen ausgesetzt. Saisonkredite dienen in den meisten Fäl- len zur Finanzierung des Wareneinkaufs. Aus dem Verkauf der Waren werden die Lieferanten zurückbezahlt und der Saisonkredit zurückgeführt. Bei der Festlegung der Höhe eines Saisonkredits gelten grundsätzlich die gleichen Überlegungen wie bei Betriebskrediten. Die Berechnungen in Abschnitt 7.5.2.1 be- ruhen jedoch auf der Annahme, dass die Umsatztätigkeit gleichmässig über das Jahr verteilt ist und das im Umlaufvermögen gebundene Kapital keinen grossen Schwan- kungen unterworfen ist. Die Bank muss daher das saisonspezifische Maximum des Umlaufvermögens kennen. Bis zu diesem Zeitpunkt erhöht sich der Mittelbedarf des Kunden aufgrund des Aufbaus des Warenlagers und der Debitoren kontinuierlich. 57 Vgl. Nebel, K.E.: Working Capital Financing: A Dual Approach to Generating Funds, in: JCBL, Mai 1990, S. 30 - 35.

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