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177 Den beschriebenen Transaktionen können folgende Absichten zugrunde liegen: • Substanzverschiebungen. Zur Aufblähung der Bilanz werden Aktiva zu immer höheren Preisen von einer Gruppengesellschaft zur anderen transferiert oder ein- zelnen Gesellschaften werden für erbrachte Leistungen überhöhte Preise verrech- net. Dadurch können Scheingewinne ausgewiesen werden, welche im operativen Geschäft gar nicht erzielt worden sind. Erleichtert wird ein solches "window- dressing", wenn der Bilanzstichtag der Konzerngesellschaften auf verschiedene Tage gelegt wird und unterschiedliche Bilanzierungsmethoden angewendet wer- den. • Aushöhlungen. Substanzverschiebungen werden vielfach mit der Absicht ausge- führt, eine substanzstarke, meist bekannte Gesellschaft auszuhöhlen. Die liquiden Mittel werden für weitere Akquisitionen verwendet, die vorhandene Substanz wird als Deckung für Kredite anderer Gesellschaften herangezogen oder sie wird zu Eventualengagements verpflichtet. Manchmal werden Substanzverschiebungen auch mit einer Put-Option verbunden, welche es der substanzstarken Firma erlau- ben soll, Aktiva einer anderen Gesellschaft zu einem späteren Zeitpunkt wieder zurückzuverkaufen, obwohl diese dann gar nicht mehr über die notwendige Li- quidität verfügt. Gesunde Firmen werden auch immer wieder zu Sanierungszwecken missbraucht, indem ihnen wertlose Aktiva zu überhöhten Preisen verkauft werden oder indem sie wertvolle Aktiva zu untersetzten Preisen an andere Gesellschaften abtreten müssen. Unternehmer lassen sich von Gruppengesellschaften immer wieder Dar- lehen für Privatzwecke gewähren. Entweder können sie diese dann nicht mehr zu- rückbezahlen oder sie verrechnen ihre Schuld mit überrissenen Honorarforderun- gen für irgendwelche Beratertätigkeiten. • Fiktive Kapitalerhöhungen. Konzerninterne Schulden werden in Eigenkapital umgewandelt, um den Eigenfinanzierungsgrad einer bonitätsschwachen Gesell- schaft zu erhöhen. • Wirtschaftliche Verflechtung. Hinter den bisher erwähnten Intercompany-Trans- aktionen steht letztendlich meistens die Absicht, die Firmengruppe weiter zu ver- flechten. Konzerninterne Darlehensgewährungen oder nicht verrechnete gegensei- tige Guthaben und Schulden spielen dabei eine wichtige Rolle.

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