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ePaper created 2015-01-13, 18:42:48 | version 1.34.00
7 2. Kapitel Risiken und Verluste im Kreditgeschäft Schweiz 2.1 Risikoarten im inländischen Kreditgeschäft Der Begriff "Risiko" lässt sich unter zwei Aspekten betrachten, wobei die Begriffs- bildung grundsätzlich bei der Risikoursache oder bei der Risikowirkung ansetzen kann.1 Gemäss der ursachenbezogenen Definition entstehen Risiken, weil Entschei- dungen aufgrund unvollkommener Informationen gefällt werden müssen. Bei der wirkungsbezogenen Definition wird das "Risiko" als eine Verlustgefahr bzw. eine Abweichung von einem erwarteten Ziel aufgrund einer Fehlentscheidung verstan- den. Wie im 5. Kapitel gezeigt wird, sind Kreditverluste sowohl auf unvollkomme- ne Informationen als auch auf eigentliche Fehlentscheidungen zurückzuführen. Die Risikodefinition in dieser Arbeit umfasst infolgedessen nicht nur den Aspekt der Risikoursache, sondern auch denjenigen der Risikowirkung. • Unter dem Begriff Risiko wird die bei unvollkommener Information bestehende Gefahr einer Fehlentscheidung verstanden, welche zu einer negativen Abwei- chung von einem erwarteten Resultat führt. Aus der breiten Palette bankbetrieblicher Risiken stehen im inländischen Kreditge- schäft vor allem die Ausfallrisiken, Marktrisiken und Verhaltensrisiken zur Diskus- sion. Nach Abbildung 2.1 lassen sich diese Risikokategorien jeweils noch weiter unterteilen2: • Ausfallrisiken. Das Ausfallrisiko beinhaltet die Gefahr, dass ein Kreditnehmer seinen Zins- und Rückzahlungsverpflichtungen gegenüber der Bank nicht oder nur teilweise nachkommt. Unter dem Bonitätsrisiko versteht man einen Forde- rungsausfall aufgrund einer Verschlechterung der Zahlungswilligkeit und/oder 1 Vgl. Fürer, G.: Risk Management im internationalen Bankgeschäft, 1990, S. 41ff., sowie Kupsch, P.: Risiken als Gegenstand der Unternehmungspolitik, in: WiSt, 4/1975, S. 153f. 2 In Anlehnung an Kilgus, E.: Strategisches Bank-Management, 1994, S. 66ff., sowie Bax- mann, U.G.: Zur Liquiditäts- und Rentabilitätswirksamkeit von Kreditrisiken, in: WiSt, 4/1989, S. 200f.