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35 Die konkrete Forschungstechnik bestand in einer nochmaligen Analyse von Verlust- dossiers, wobei der in Anhang 3 aufgeführte Kriterienkatalog als Basis diente. In ihm sind diejenigen Kriterien enthalten, welche von der Theorie und Praxis für die Kreditanalyse und -überwachung als relevant erachtet werden.7 Bei der Aufarbei- tung der Verlustpositionen wurde mit den Entscheidungsunterlagen zu Beginn der Kreditbeziehung begonnen, um von da aus die Entstehungsgeschichte des Verlustes im Zeitraffer nachvollziehen zu können. Die wichtigsten Ereignisse im Verlauf der Kreditbeziehung sowie die betragsmässige Entwicklung der Engagements wurden chronologisch aufgezeichnet und die Verlustursachen schriftlich festgehalten. Die Untersuchungsergebnisse wurden mit den Kreditverantwortlichen einzeln be- sprochen oder im Plenum diskutiert.8 Dieses Vorgehen hatte folgende Vorteile: • Den Bankmitarbeitern konnte ein Feedback über die Verlustursachen im eigenen Verantwortungsbereich gegeben werden. • Offene Fragen und Unklarheiten konnten geklärt und die gefundenen Verlustursa- chen anhand kundennaher Zusatzinformationen plausibilisiert und objektiviert werden. • Mit den Kreditsachbearbeitern konnten das Umfeld sowie die Umstände der frü- heren Entscheidungssituation erhellt werden. Die Resultate liessen sich auf diese Weise in einen grösseren Zusammenhang stellen und besser gewichten. • Die Erfahrungen der Bankmitarbeiter konnten genutzt und mögliche Lehren ge- meinsam mit ihnen besprochen werden. 4.2.2 Stichprobe Die Untersuchung wurde in einer Schweizer Grossbank durchgeführt. In 16 Filialen des inländischen Niederlassungsnetzes wurden insgesamt 51 Verlustpositionen ana- lysiert, auf denen zum damaligen Zeitpunkt Wertberichtigungen im Umfang von ca. Fr. 155 Mio. bestanden. Es wurden - gemessen am Ausleihungsvolumen - sowohl 7 Vgl. zu den theoretischen Grundlagen auch die Ausführungen in Abschnitt 2.2.1.1. 8 Der Verfasser bedankt sich bei den betreffenden Bankmitarbeitern für die wertvollen Hinweise und Anregungen, welche in der einen oder anderen Form Eingang in diese Arbeit gefunden ha- ben.

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