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219 senschaftlichen Erkenntnisse im Bereich des Kreditportfolio-Managements wird deshalb im folgenden ein pragmatischer Ansatz aufgezeigt. 10.2.2 Risikogerechte Gestaltung des Kreditportefeuilles Gemäss Portfolio-Theorie kann ein Kreditportefeuille Risiken beinhalten, welche auf die Zusammensetzung der Kreditengagements (diversifizierbare, unsystemati- sche Risiken) und bestimmte Umweltkonstellationen (nicht-diversifizierbare, syste- matische Risiken) zurückzuführen sind. Diese Risikokomponenten lassen sich auf der Ebene der Einzelengagements allerdings nicht managen, sondern müssen auf der Portfolioebene gemessen und gesteuert werden. 10.2.2.1 Erwartete vs. unerwartete Verluste Kreditverluste stellen heute nicht mehr vereinzelte, ausserordentliche Ereignisse dar, sondern müssen mit einer bestimmten statistischen Wahrscheinlichkeit erwartet werden. Diese statistisch zu erwartenden Verluste können aber niemals mit absoluter Sicherheit berechnet werden, wobei auf Portfolioebene zudem die Korrelationseffek- te unter den einzelnen Engagements zu berücksichtigen sind. Um Kreditrisiken und die daraus entstehenden Verlustverteilungen besser quantifi- zieren zu können, setzen sich in der Bankbranche immer mehr zwei statistische Masse durch, welche die erwarteten Verluste und deren mögliche Schwankungen auszudrücken vermögen. Die erwarteten Verluste stellen das statistische Mittel einer Verlustverteilung über mehrere Jahre dar und bilden häufig die Grundlage für die Bildung von Wertberich- tigungen in der Erfolgsrechnung. Der erwartete Verlust auf einem Kredit spielt dar- über hinaus eine wesentliche Rolle bei der Bestimmung der Risikoprämie. Diese sollte genügend hoch sein, um die erwarteten Verluste zu decken. Abbildung 10.5 zeigt, wie diese berechnet werden können. Voraussetzung ist, dass die Kredite nach objektiven Kriterien in Risikoklassen eingeteilt sind. Da die historischen Ausfall- wahrscheinlichkeiten pro Risikoklasse bei keiner Schweizer Bank über einen ganzen Konjunkturzyklus verfügbar sein dürften, müssen die erwarteten Ausfallraten aus Erfahrungswerten oder den von Moody’s und Standard & Poor’s periodisch veröf- fentlichten Ratingmigrations-Matrizen abgeleitet werden.14 Die Verlustquote gibt an, 14 Vgl. dazu J.P. Morgan & Co.: CreditMetrics - Technical Document, 1997, S. 20f.

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