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75 derungen nicht in Rechnung gestellt werden, entfällt auch die Notwendigkeit zur Durchführung von Sensitivitätsanalysen. Diese werden auch deshalb nicht ange- stellt, weil bei der Prognosebildung Störfaktoren oftmals unterschätzt werden und man sich Entwicklungsverläufe als zu glatt vorstellt. Die Überlegungen werden von den grossen Entwicklungslinien dominiert, ohne die vielen kleinen Nebenbe- dingungen zu berücksichtigen, die dabei ebenfalls erfüllt sein müssten. • Strukturextrapolation Im Umgang mit der Zukunft fällt es Menschen schwer, sich Strukturbrüche vor- zustellen. In Prognosen wird die Zukunft von den aktuellen Merkmalen dominiert, und diese Merkmale sind auf dieselbe Weise miteinander vernetzt wie in der Ge- genwart.9 Die Tendenz zur Strukturfortschreibung lässt sich bei jenen Kreditent- scheiden nachweisen, welche sich hauptsächlich auf die "vergangenen guten Er- fahrungen" mit dem Kreditnehmer abstützen. Die Erfahrungen mit dem Kunden waren aber bisher vielleicht nur deshalb so gut, weil die Geschäftsbeziehung auf- grund eines günstigen wirtschaftlichen Umfeldes bisher noch keinem "Härtetest" unterzogen wurde oder noch kein Kreditgesuch abgelehnt werden musste. Dabei wird nicht berücksichtigt, dass sich der Schuldner ganz anders verhalten könnte, wenn er sich vor eine ungünstigere Situation gestellt sähe. Alles in allem ist wohl die Feststellung zutreffend, dass Menschen eine starke Nei- gung haben, sich die Zukunft als Fortschreibung der Gegenwart vorzustellen. Die gegenwärtig dominierenden Faktoren erfahren im Umgang mit der Zukunft generell eine Überbewertung. Wahrscheinlich kommt dies daher, dass man sich eher um die- jenigen Probleme kümmert, die im Moment vorliegen als um jene, welche mögli- cherweise erst in Zukunft auftreten. 6.2.4 Methodismus Unter Methodismus wird die unreflektierte Verwendung einer einmal erlernten Se- quenz von Aktionen verstanden.10 Man glaubt, mit vermeintlich bewährten Verhal- tensmustern allen auftauchenden Problemen gerecht zu werden. Gerade wenn sich 9 Vgl. Dörner, D.: Die Logik des Misslingens, 1992, S. 187 - 195. 10 Vgl. zum folgenden Dörner, D.: Die Logik des Misslingens, 1992, S. 256 - 259.

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