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118 Fall 4: Hotel Konzern Der Hotel Konzern ist in den letzten 15 Jahren kontinuierlich gewachsen und besteht aus mehreren Tochtergesellschaften, welche sich mit der Konzeption und Beratung von Hotels und Restaurants in der Schweiz befassen. Der Konzern selbst betreibt zahl- reiche Restaurants sowie drei Mittelklassehotels. Die Aktien liegen in den Händen ei- ner dreiköpfigen Geschäftsleitung. An der Bilanzbesprechung im Juni 19.0 gibt das Management bekannt, dass man in Budapest sowie an der Ostseeküste Bauland erwerben wolle, um dort zwei Luxusho- tels zu erstellen. Mit diesen soll der Grundstein zu einer osteuropäischen Hotelkette gelegt werden, die als selbständige Tochtergesellschaft geführt werden soll. Man wolle sich damit am Aufschwung in den ehemaligen Ländern des Ostblocks beteiligen und von der dortigen Übernachfrage nach Hotelzimmern profitieren. Für die weitere Pro- jektfinanzierung stehe man mit den dortigen Banken und ortsansässigen Investoren in Verhandlungen, so dass man die Dienste der Schweizer Banken wahrscheinlich nicht beanspruchen müsse. Für die beiden Projekte rechne man mit Anlagekosten von insge- samt Fr. 35 Mio. (bei einer aktuellen Bilanzsumme von Fr. 70 Mio.), verteilt über die drei nächsten Jahre. An der Bilanzbesprechung im Juli 19.1 werden die Banken orientiert, dass man die Projektierungsphase bei den Auslandinvestitionen demnächst abgeschlossen habe, sich bei den Finanzierungsverhandlungen aber Verzögerungen ergeben hätten. Der Kon- zern habe bereits Fr. 10 Mio. für den Erwerb des Baulandes sowie für die Projektie- rungskosten investiert. Letztere wurden in der Bilanz per Ende 19.0 aktiviert. In der Schweiz stehe man zudem vor dem Kauf weiterer Mittelklassehotels. Im Zuge der lau- fenden Branchenbereinigung ergäben sich immer wieder günstige Kaufgelegenheiten, die der Hotel Konzern für den Aufbau einer Hotelkette in der Schweiz nutzen wolle. Es würden sich daraus wertvolle Synergien mit der osteuropäischen Hotelkette erge- ben. Aus dem Jahresabschluss per Ende 19.1 geht hervor, dass der Konzern im operativen Geschäft praktisch nichts verdient hat und die ausgewiesenen Gewinne hauptsächlich aus dem erfolgreichen Verkauf einiger renommierter Restaurants stammen. Drei von anderen Banken finanzierte Hotelkäufe haben die Bilanzsumme innert zweier Jahre nahezu verdoppelt hat, wobei der Fremdfinanzierungsgrad aufgrund der weitgehenden Finanzierungen auf über 85 % gestiegen ist. Anlässlich der Bilanzbesprechung Mitte 19.2 ist die Finanzierung der ausländischen Projekte offenbar erst teilweise gesichert, obwohl der Hotel Konzern bereits seit einem Jahr mit den Ausbauarbeiten beschäftigt ist. Die Geschäftsleitung macht jedoch geltend, dass die Verhandlungen mit Investoren und Banken kurz vor dem Abschluss stünden.

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