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216 ern und kontrollieren zu können.11 Von Bedeutung sind dabei insbesondere das Know-how der Mitarbeiter, die aufbau- und ablauforganisatorischen Voraussetzun- gen sowie die Instrumente und Systeme zur Beherrschung der Risiken auf der Enga- gement- und Portefeuille-Ebene (z.B. Risikoklassen-, Experten-, Frühwarnsysteme). Vor diesem Hintergrund müssen die Entscheidungen getroffen werden, in welchen Märkten (Branchen, Wirtschaftsregionen, Kundensegmenten) eine Bank mit wel- chen Kreditprodukten und Kreditvolumina tätig sein will. Im Vergleich zur Beurteilung der Einzelengagements wurde der Steuerung des Kre- ditportefeuilles in der Vergangenheit ein geringes Gewicht beigemessen. Dieses hat sich meist zufällig nach den im Niederlassungsnetz akquirierten Geschäften zusam- mengesetzt. In einem stabilen Umfeld mit (vermeintlich) geringen Kreditrisiken ge- nügte es noch, das Portefeuille in einem Bottom-up-Ansatz zu steuern. Heute können dank fortgeschrittener Informationstechnologie nicht nur aussagekräf- tigere Informationen über das Kreditportefeuille bereitgestellt werden, sondern die- ses lässt sich zunehmend über den Einsatz von Kreditderivaten und Asset Backed Securities steuern.12 Diese Instrumente unterstützen die Umsetzung eines Top-down- Ansatzes, weil eine Bank damit Risiken desaggregieren und auf eine Drittpartei aus- lagern kann, sofern sie einen Teil davon nicht selbst tragen will. Auf diese Weise kann sie strategische Chancen in attraktiven Märkten rechtzeitig nutzen und uner- wünschte Risikokonzentrationen im Kreditportefeuille vermeiden. 10.2.1 Grundlage: Moderne Kapitalmarkt- und Bewertungstheorien In der Diskussion um die optimale Steuerung und Überwachung von Kreditportefeu- illes wird heute vermehrt auf Überlegungen der modernen Kapitalmarkt- und Be- wertungstheorie zurückgegriffen. Zur theoretischen Unterlegung der späteren Aus- führungen sollen daher die Grundzüge der Portfolio-Theorie sowie des Capital Asset Pricing Models (CAPM) kurz vorgestellt werden.13 11 Vgl. auch Graf, R.: Eckpunkte eines kreditpolitischen Gesamtkonzepts, Vortragsunterlagen zur Informations- und Arbeitstagung "Kreditgeschäft im Umbruch" vom 3./4. März 1994, organi- siert vom Institut für schweizerisches Bankwesen der Universität Zürich. 12 Siehe dazu Varnholt, B.: Modernes Kreditrisiko-Management, 1997, S. 219 - 266. 13 Vgl. Elton, E. / Gruber, M.: Modern Portfolio Theory and Investment Analysis, 5. Auflage, 1995.

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