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164 Frist nicht bereitstellen kann, führen nur zu einem Aufschieben wichtiger Entschei- dungen. Ein Zuwarten verschlechtert die Position der Bank, da die Substanz des Kunden allmählich aufgezehrt wird und allfällige Deckungen an Wert verlieren. 8.4.3 Problemkreditorganisation (Workout) Eine weitere Massnahme zur Reduktion der Eskalationsgefahr besteht darin, Prob- lemengagements einer Workout-Einheit zu übergeben. Diese Gruppe spezialisiert sich ausschliesslich auf die Betreuung gefährdeter Kredite und bildet innerhalb des Kreditgeschäfts eine separate Organisationseinheit.21 Workout-Einheiten können sowohl zentral als auch regional angesiedelt werden. Dies hängt von der Anzahl der Problempositionen, den Fähigkeiten der Mitarbeiter zur Überwachung der Kredite sowie der Grösse der Bank ab.22 Problemkredite werden traditionellerweise aus drei Gründen bei den bisherigen Ver- antwortlichen belassen.23 Erstens kann man der Auffassung sein, dass derjenige ein Problemengagement bereinigen soll, der es verursacht hat. Zweitens ist mit einer Weiterbetreuung ein Lerneffekt verbunden, und drittens kann argumentiert werden, dass der damit betraute Mitarbeiter den Kunden und seine spezifischen Probleme am besten kennt. Wie jedoch die theoretischen Überlegungen zur Eskalationsfalle sowie die Ergebnis- se der Verlustursachenanalyse zeigen, führt die traditionelle Lösung zu Verlusten, die mit der Ausgliederung gefährdeter Engagements an eine Workout-Einheit oft- mals in Grenzen gehalten werden könnten: • Workout-Mitarbeiter können emotional unbelastet an den Fall herantreten und eine neue Perspektive einbringen. Die Wahrscheinlichkeit verringert sich daher, dass zum Schaden der Bank an einem Engagement festgehalten wird. 21 Aufgrund hoher Kreditverluste haben die Berner Kantonalbank mit der Dezennium-Finanz AG (1993) und die Schweizerische Volksbank mit der Vertika AG (1995) sogar rechtlich selbstän- dige Auffanggesellschaften zur Ausgliederung schlechter Kredite gegründet. 22 Weitere organisatorische Fragestellungen sowie Erläuterungen zur spezifischen Arbeitsweise solcher Workout-Einheiten sind zu finden bei Droste, K. / Mattern, F. / Sautter, M.: Prob- lemkreditorganisation für das Firmengeschäft, in: Die Bank, 4/1994, S. 207 - 214. 23 Donaldson, T.H.: Credit Control in Boom and Recession, 1994, S. 162.

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